Der Preis und sein Wert

Im Marketing gilt der Preis eines Produktes als Instrument der Positionierung. Soll etwas exklusiv sein oder billig? Wie viel Wertigkeit möchte man dem Produkt auch durch die Preispolitik geben? Von „Geiz ist geil“ bis…

Preis und sein Wert

Dass der Begriff „preiswert“ in der heutigen Sprachwelt fast vollständig mit dem Wort „billig“ ersetzt wurde, zeigt sehr gut, wie wir den Wert von Waren und Leistungen einschätzen. Der Preis ist in vielen Bereichen unseres Lebens der Wegweiser für unseren Einkauf. Dabei können wir den Wert der Waren kaum mehr selbst bestimmen. Wie viel sollte ein Liter Mineralwasser wert sein? Was ist der Wert eines Hühnchens oder wie viel kostet eine gute Idee?

Über technische Innovationen, Langlebigkeit oder ein außergewöhnliches Design haben sich in der Vergangenheit  besondere Produkte einen Namen gemacht. In nahezu jeder Branche können hierzu Beispiele gefunden werden. Diese Produkte – seien es Automarken, SmartPhones, Möbel, Küchenutensilien oder Werkzeuge – zeichnen sich durch gute Ideen und besondere Qualität aus. Sie sind zu Marken geworden. Diese Marken hatten immer auch ihren Preis. Berechtigterweise. Schließlich erhält der Kunde mit dem Produkt und der damit verbundenen Idee (Design, Funktion, Technologie etc.) einen Mehrwert. Das Problem dabei: andere wollten die Vorteile ebenso für sich nutzen. Also haben einige Unternehmen begonnen, das Pferd von hinten aufzuzäumen. Durch den Aufbau einer Marke sollten preisliche Vorteile erzielt werden. Das heißt, Anbieter sind dazu übergegangen, über ausreichend Werbe-Budget eine Marke aufzubauen und Qualität zu versprechen. Die Produktinnovation, die gute Idee aber, wurde über das Produkt nicht geboten, wenn überhaupt, kopiert.

Somit lernt der Verbraucher über die Jahre, dass ein bekannter Name noch lange nicht für gute Produkte steht. Woran also soll sich der Kunde noch orientieren, wenn nicht an der Messlatte eines besonders günstigen Preises? Zu viele austauschbare Produkte, ähnliche Angebote und gleiche Versprechungen lassen unserem Kunden keine Wahl. Auf kurze Sicht sehen auch viele Unternehmen keine Alternative, als die Preisspirale abwärts zu gehen. Schließlich muss man wettbewerbsfähig bleiben. Ist aber der Preis wirklich die Stellschraube, die über Wettbewerbsfähigkeit entscheidet?

Ideen sind wertvoll. Qualität hat seinen Preis. Das weiß auch der Verbraucher. Das Marketing sollte nicht bestimmen, welchen Preis ein Produkt hat. Vielmehr sollte es klar inhaltlich herausarbeiten, warum das Produkt seinen bestimmten Preis wert ist; und es sollte ihn auch nennen. Nicht als erste, maßgebliche Größe. Sondern als eindeutige Messlatte, als Produktversprechen und als Orientierung für den Kunden. Daher sollte nicht der Preis, sondern immer das Produkt und der damit verbundene Mehrwert der Punkt sein, auf den Marketing seinen Fokus legt. Wenn der Verbraucher den Nutzen versteht, Vertrauen in das Unternehmen hat und im Angebot seinen Bedarf erkennt, dann weiß er auch, dass das Produkt preiswert ist. Egal, in welcher Größenordnung der Preis liegt. Für wirkliche Qualität und gute Ideen gibt es immer einen Markt.

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